Seit sieben Jahren steht er an der Spitze der Industriegemeinschaft Waldkraiburg-Aschau. Nach Ende seiner vierten Amtszeit im nächsten Jahr will Ulli Maier nicht mehr für dieses Ehrenamt kandidieren. Das kündigte er in der Jahreshauptversammlung des Vereins an.
Waldkraiburg – Der Unternehmer, der zugleich ankündigte, sein kommunalpolitisches Engagement fortzusetzen, ist zuversichtlich, dass sich aus der „jungen, breit aufgestellten Führungsmannschaft“ der IGW geeignete Nachfolger finden. Es sei gelungen, die Firmen untereinander zu vernetzen, die Kommunikation in der IGW und die Zusammenarbeit mit der IVM in der Kreisstadt zu verbessern. Als Erfolg wertet er die Kooperation in den IGW-Netzwerken für Beschaffung, Personal und Ausbildung. Jüngstes Beispiel: das Projekt „Kurzer Einblick – große Aussicht“, das einige Mitgliedsbetriebe entwickelt haben. Es soll Schülern ermöglichen, vor dem Schulpraktikum Ausbildungsberufe kennenzulernen. Dabei geht es nicht zuletzt um Ausbildungsplätze, bei deren Besetzung sich Firmen schwer tun. Wie Markus Kep vom Ausbilderkreis berichtete, gingen bei der Premiere 150 Anmeldungen aus sieben Schulen ein. Die Erfahrungen in den Firmen sind sehr unterschiedlich, so Kep, der aber eine Wiederholung im nächsten Jahr ankündigte.
Fast alle Mitgliedsunternehmen suchen Fachkräfte. Die Asylintegration werde den Fachkräftemangel nicht lösen können, so Ulli Maier, zumindest nicht kurzfristig. Der Sprung in ein Standard-Industrieunternehmen sei sehr groß. Da seien noch einige Jahre Vorarbeit nötig.
Der IGW-Vorsitzende hofft, dass die Auswirkungen der EU-Datenschutzgrundverordnung nicht allzu gravierend sind. Viele Mitglieder sind da weniger optimistisch. Kleinere Firmen brauchen externe Berater, können keine eigenen Mitarbeiter dazu aufbauen. Maier setzt auch bei diesem Thema auf den Input von Mitgliedsfirmen, von dem andere Unternehmen profitieren können.
An eingeführten und bewährten Veranstaltungen und Aktionen will er festhalten. Dies gilt etwa für die gemeinsamen Neujahrsempfänge mit Mühldorf, Betriebsbesichtigungen, Lehrlingsehrung und -ausflug oder Prämien der IGW für herausragende (Schul-)Abschlüsse in Waldkraiburg und Aschau. Maier regte an, die Mitgliedsfirmen sollten gegebenenfalls Exponate und Firmengeschichte im Industriemuseum Bunker 29 aktualisieren.
Bürgermeister Pötzsch verwies in einem Grußwort auf die laufenden Bauvorhaben in der Stadt, den Geothermie- und Breitband-Ausbau. Die IGW sieht er als Beispiel dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen Waldkraiburg und Aschau klappt und Vorbild für die Zusammenarbeit bei kommunalen Projekten wie dem Freibad sein könnte.